Elektrizität - Killer auf leisen Sohlen

Gefahren durch Elektrizität gehören mit zu den häufigsten Brandursachen. Die Schäden sind meist mit sehr hohen Aufwendungen verbunden. Zwar ist die Zahl derer, die vorbeugen und sich schützen wollen hoch denn´zwei von drei Bundesbürgern stufen beim Kauf von Elektrogeräten eine "geprüfte Sicherheit" mit einem "Prüfsiegel" als wichtig bis sehr wichtig ein.

Doch neben dem sorglosen Umgang mit der Elektrizität und den damit verbundenen Brandgefahren lässt die fortschreitende Technisierung im Haushalt und Gewerbe zukünftiges Schadenpotenzial erkennen. Da sind z. B. zwölf Millionen deutsche Heimwerker, die sich zunehmend an Arbeiten heranwagen, die eigentlich nur Fachkräften vorbehalten sein sollten. Gefragt sind deshalb der Handel, das Handwerk, die Industrie sowie die Versicherungswirtschaft, präventive Maßnahmen zu entwickeln. Dazu gehören die Verbesserung von Sicherheitsstandards und die regelmäßige fachliche Überprüfung elektrischer Anlagen. Der E-Check der Elektroinnungen ist eine Maßnahme dazu.

Beachten Sie immer die nachfolgenden Punkte:

  • Sicherheitsbestimmungen sowie Gebrauchsanweisungen der Hersteller und Betreiber beachten
  • Eingeschaltete Elektrogeräte nicht ohne Aufsicht lassen, z. B. Bügeleisen, Herd oder Heizstrahler, Tauchsieder oder Friteusen
  • Betreiben Sie elektrischer Geräte und Anlagen nur in ausreichenden Abständen zu leicht brennbaren Gegenständen, z. B. Textilien, wie die daneben hängende Gardine
  • Ziehen Sie nie Steckern am Kabel aus der Steckdose
  • Alle Steckdosen mit Kindersicherung ausstatten
  • Ausreichende Luftzuführung bei Einbaugeräten, Fernsehgeräten u. ä. gewährleisten, sonst verursachen Sie einen Wärmestau und somit Schäden an der Isolation stromführender Teile
  • Keine Mehrfachbelegung von Geräten an einem Stromkreis, insbesondere bei älteren Anlagen.

Auch wir wollen Ihnen helfen Ihre Wohnung ein Stück sicherer zu machen und haben Ihnen deshalb zu diesem Bereich nachfolgend einige Tipps zur Schadensverhütung zusammengestellt.

Elektrische Geräte im Haushalt - so schützen Sie sich vor Schäden

  • Elektrische Geräte müssen mit dem CE- Kennzeichen markiert sein. Da diese Kennzeichnung alleine noch keine Aussage über die Qualität des Produkts macht, sollten Sie auf ein zusätzliches Prüfkennzeichen achten, z. B.: VDE, TÜV VDE-GS, TÜV-GS. Das GS-Zeichen steht dabei für "geprüfte Sicherheit"
  • Der FI- Schalter (Fehlerstrom-Schutzschalter) muss einwandfrei funktionieren
  • Beachten Sie vor Inbetriebnahme eines Elektrogerätes die Gebrauchsanweisung

Elektrowärmegeräte:

  • Elektrowärmegeräte (z. B. Wasserkocher) möglichst mit Abschaltautomatik und Knickschutz am Zuleitungskabel verwenden
  • Elektrowärmegeräte (z. B. auch Bügeleisen) stets auf eine feuerfeste Unterlage und in genügendem Abstand von brennbaren Gegenständen stellen oder montieren
  • Betreiben Sie Elektrogeräte nur unter Aufsicht und schalten Sie diese nach Gebrauch ab. Am besten den Netzstecker ziehen.
  • Tauchsieder möglichst mit Schutztemperaturbegrenzer nur in feuerbeständigen Behältnissen und auf feuerfester Unterlage verwenden
  • Heizstrahler brauchen einen Mindestabstand von brennbaren Stoffen, mindestens 50 cm, im Strahlungsbereich sogar 100 cm

Wehe, wenn der Flimmerkasten brennt Neue technische Finessen am Fernsehapparat begeistern. Was aber kaum einer weiß: Beim Brandschutz hinken die meisten in Deutschland verkauften TV-Geräte diesem Innovationstempo weit hinterher.

Die Mehrzahl der hier verkauften Apparate hat einen niedrigeren Brandsicherheitsstandard, als er für vergleichbare Modelle in den Vereinigten Staaten vorgeschrieben ist - die sind nämlich schwerer entflammbar und werden deshalb bei einem Feuer nicht so schnell zu einer tödlichen Gefahr. Leider spielen in Deutschland Brandschutzaspekte weder bei der Konstruktion der Fernsehgeräte noch beim Kauf die Rolle, die sich die Feuerwehren wünschen. Unverständlich ist, dass einige europäische Hersteller für den amerikanischen Markt sicherere Geräte produzierten als für den deutschen Markt. Dadurch sind Familien in Deutschland einem höheren Risiko ausgesetzt. Der Grund für das Brandrisiko liegt hauptsächlich in der leichteren Entflammbarkeit der Gehäuse: Da den verarbeiteten Kunststoffen keine Flammschutzmittel beigefügt werden, können sie leicht von einer äußeren Feuerquelle oder durch innere Überhitzung in Brand gesetzt werden. Hat sich ein Fernsehergehäuse einmal entzündet, verläuft die Brandentwicklung dramatisch: Die Intensität des Feuers eines Fernsehgerätes ist vergleichbar mit dem Verbrennen von vier Litern Benzin. Vor allem die heftige Rauchentwicklung stellt ein tödliches Risiko dar. Die Deutschen Feuerwehren beklagen, dass für deutsche Verbraucher derzeit keinerlei Wahlmöglichkeit zwischen schwerer und leichter entflammbaren Fernsehgeräten besteht. Gerade in der Bundesrepublik finden sich in der jüngeren Vergangenheit mehrere tragische Beispiele für TV­ Brände: So starben Ende Mai 2001 vier Bewohnerinnen beim Brand eines Seniorenheims in Rinteln; im Oktober vergangenen Jahres kamen zwei Kinder in einem Asylbewerberheim in Hamburg ums Leben. In beiden Fällen galten defekte Fernsehapparate als Brandursache.

Um das Risiko so klein wie möglich zuhalten, sollten Sie folgende Brandschutztipps beachten:

  • Fernsehgeräte benötigen genügende Lüftung, deshalb bei Schrankeinbau einen Mindestabstand von seitlich 15 cm und oberhalb von 20 cm einhalten.
  • Schalten Sie das Gerät immer völlig aus und belassen Sie es nicht im "Stand-by-Betrieb". Das spart nebenbei auch noch Strom.
  • Vor allem ältere Fernsehgeräte sind brandgefährdet - deshalb von einer Fachkraft überprüfen lassen.
  • Bei Gewitter und längerer Abwesenheit (Urlaub) Netz- und Antennenstecker ziehen.
  • Bei ungewöhnlichen Bildstörungen, Knistern im Gerät oder bei Brandgeruch den Fernseher sofort ausschalten und den Netzstecker ziehen.

Elektrische Haushaltsgeräte:

  • Wandsteckdosen nicht durch unzulässige Abzweigstecker erweitern
  • Waschmaschinen, Trockner und Kühlschränke brauchen genügend Entlüftungsmöglichkeit. Sie sollten deshalb Lüftungsschlitze nicht zudecken
  • Reinigen Sie bei Wäschetrocknern regelmäßig das Flusensieb 

"Es werde Licht – aber bitte mit Vorsicht!" Feuergefahren bei Lichtquellen vermeiden Lampen und Leuchtkörper können bei unachtsamem Umgang einen Wohnungsbrand auslösen. Denn Glühlampen und Halogenbirnen erzeugen nicht nur Licht, sondern auch Hitze. Um Feuergefahren zu vermeiden, sollten Lampen nicht in unmittelbarer Nähe von brennbaren Materialien wie Gardinen, Papier oder Holz aufgestellt werden, empfiehlt die Aktion `Brandschutz ist Lebensschutz` gemeinsam mit dem Deutschen Grünen Kreuz. Neben der Einhaltung von Sicherheitsabständen sollte besonders auf die Standfestigkeit der Lampen geachtet werden. Insbesondere in der dunklen Jahreszeit ergeben sich immer wieder Situationen, von denen eine erhöhte Brandgefahr ausgeht: Spielende Kinder dunkeln elektrisches Licht durch bunte Tücher oder Papier ab. Eine Gardine wird beim Zimmerlüften unbemerkt über einen Deckenfluter geweht, oder ein Papierstapel befindet sich bedenklich nah an einer Schreibtischlampe. Aufgrund der Hitzeentwicklung ist dann ein Entflammen der brennbaren Materialien möglich.

Bei Problemen und Defekten:

  • Lassen Sie defekte Elektrogeräte nur von einer Elektrofachkraft reparieren
  • Defekte Steckverbindungen und Sicherungen wegwerfen und durch neue ersetzen
  • Achten Sie beim Auswechseln von Glühlampen immer auf die richtige Wattzahl
  • Fällt das Bild auf der Fernsehmattscheibe zu einem waagrechten Strich zusammen, das Gerät sofort abschalten und den Netzstecker ziehen. Bei Brand Löschversuche nur seitlich am Gerät stehend vornehmen, da die Gefahr einer Implosion der Bildröhre besteht

Wir haben Ihnen mit dieser Auflistung die häufigsten Fehlerquellen bei Elektrobränden im Haushalt aufgezeigt. Gehen Sie alle Ihre Elektrogeräte, Elektroinstallationen, Kabel und Steckdosen durch und überprüfen Sie diese auf

  • Funktionstüchtigkeit
  • Sicherheitsabstände zu brennbaren Gegenständen
  • Nichtbrennbarkeit von Standplätzen und Umgebung

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