(bs) Eine gut ausgebildete motivierte Truppe, eine erfahrene und stabile Führungsmannschaft, keine Nachwuchssorgen, erfüllte Ausstattungswünsche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren. Die Beiträge bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Zuzenhausen waren so rundum positiv, dass Kreisbrandmeister Udo Dentz sogar das Fazit zog: „Heut warst Du in einer heilen Welt.“
Da musste Kommandant Carsten Vogt gleich kontern: „Auch in einer heilen Welt muss man irgendwann ein neues Fahrzeug kaufen und dann bin ich in Deinem Büro.“ Zuzenhausens Feuerwehr hat zurzeit 60 Mitglieder. Mit den zu Beginn der Sitzung per Handschlag zur Feuerwehr verpflichteten Mareike Walther und Bastian Stöhrer sind 35 Mitglieder aktiv, die Altersmannschaft hat vier Mitglieder und die Jugendfeuerwehr 21 Mitglieder. Im Jahr 2023 hatte Zuzenhausens Feuerwehr 28 Einsätze, davon 10 Hilfeleistungen, 3 Brandeinsätze und 3 Brandeinsätze im Überland. Von fünf Fehlalarmen wurden vier Alarme durch Brandmeldeanlagen verursacht. Ein Rettungsdienst erfolgte in unwegsamen Gelände im Schlosswald unterhalb des Denkmals. Ein Wohnungsbrand ist nach Kommandant Carsten Vogt glimpflich ausgegangen und auch eine brennende Mülltonne musste gelöscht werden. Bei einem Großbrand wurde der Wasserzug der Feuerwehr Sinsheim unterstützt. 1000 Meter Wasserleitung wurden verlegt und auch wieder abgebaut, was nach Kommandant Vogt weit mehr Zeit in Anspruch nahm. Die Zusammenarbeit mit der Sinsheimer Feuerwehr und besonders mit der Abteilungswehr Hoffenheim funktioniert reibungslos. „Wir sind ein gutes Team im Einsatz, bei der Ausbildung und bei der Beschaffung“, schätzt Kommandant Vogt die Partnerschaft. Inzwischen nehmen Zuzenhausens Feuerwehrmänner und -frauen auch an technischen Fortbildungen der Nachbarwehr in Meckesheim teil. Ein hochwertiges Angebot, für das Zuzenhausens Wehr dankbar ist und das 2024 mit der Schulung „Brand eines PKW“ fortgesetzt werden soll. Der Dank des Kommandanten ging auch an die Gemeinde und den Gemeinderat, der fast vollständig anwesend war. „Wenn wir Bedarf haben kann das Meiste auch erfüllt werden und dann helfen auch noch Spenden“, lobte der Kommandant. Eine stattliche Spende unterstützt die Schaffung einer Notstromversorgung im Feuerwehrhaus, die rund 75.000 Euro kosten wird. Mit 6000 Euro unterstützte die örtliche Firma PMS die Digitalisierung der Zuzenhäuser Wehr. Dank neuer Tablets mit identischer Software ist nun der Datenaustausch im Einsatz mit den Wehren in Sinsheim und Hoffenheim kein Problem mehr. In der Jugendfeuerwehr sind nach dem Bericht des Jugendwarts Bastian Obländer 21 Jugendliche im Alter zwischen 8 und 18 Jahren aktiv. Im Jahr 2023 konnten 8 neue Mitglieder gewonnen werden, aber leider gab es auch 3 Abgänge. In 34 Übungsabenden wurden 530 Übungsstunden geleistet. Mit der Christbaumsammelaktion und dem Sommerzeltlager wirkt die Jugendfeuerwehr für das ganze Dorf. Im Jahr 2024 feiert die Jugendfeuerwehr ihr 50-jähriges Bestehen, das vom 20. bis 22. September 2024 groß gefeiert werden soll. Nach 33 Amtsjahren erstattete Kassier Rüdiger Obländer seinen vorletzten Kassenbericht. In seiner langen Amtszeit habe er vier Kommandanten erlebt und überlebt, bilanzierte der Experte für Einnahmen und Ausgaben. Die Finanzbilanz 2023 wurde durch das Maifest deutlich verbessert. Das in Zusammenarbeit mit den Landfrauen erstmals durchgeführte Maifest brachte einen unerwarteten Gewinn und soll auch 2024 durchgeführt werden. Die Versammlung erteilte der Feuerwehrführung einstimmig die Entlastung. Seit 15 Jahren ist Kommandant Carsten Vogt bereits im Amt. Bei den von Bürgermeister Hagen Zuber turnusgemäß durchgeführten Neuwahlen erhielt der Kommandant und sein Stellvertreter Daniel Breit in geheimer Wahl alle Stimmen der Wahlberechtigten. Erster Gratulant war Bürgermeister Hagen Zuber, der dank der Feuerwehr und ihrer Führung ein Gefühl der Sicherheit, Verlässlichkeit und des Vertrauens im Dorf feststellt. Ob bei Brand, Hochwasser, Unfällen oder Wasserschaden, die Feuerwehr komme immer. „Unvorstellbar, wenn es nicht so wäre“, bekannte Zuber. Manchmal erhalte die Feuerwehr Dank nach den Einsätzen, manchmal aber auch nicht, stellte der Bürgermeister fest. Der Schultes dankte den Feuerwehrfrauen und -männern herzlich für ihren Einsatz und die Übungsstunden aber auch für die Feste, die das Dorfleben bereichern. Der besondere Dank des Schultes galt der Führung der Jugendfeuerwehr, die es immer wieder schaffe, die Jugend an die Feuerwehr heranzuführen und zu begeistern. Die herausragende Stellung der Feuerwehr in der Gemeinde bestätige auch der Gemeinderat. „Alles, was beantragt wurde, wurde einstimmig bewilligt.“ Deshalb sei die Feuerwehr Zuzenhausens nach Bürgermeister Hagen Zuber nicht nur eine gut ausgebildete, sondern auch topp ausgestattete Wehr. Kreisbrandmeister Udo Dentz würdigte die vierte Amtszeit des Kommandanten Carsten Vogt als nicht mehr alltäglich in den 54 Wehren im Rhein-Neckar-Kreis. Im Kreis höre man nichts aus Zuzenhausen. Das zeige, dass alle Aufgaben und Probleme innerhalb der Wehr und mit den Nachbarwehren gelöst würden. Das sei leider nicht so in allen Bereichen des Kreises. Aktuell werde die Ausschreibung des Einsatzfunks von analog auf digital erstellt. Die Kommunen könnten sich dann nach dem Ergebnis der Ausschreibung aus dem Warenkorb ihre Funkgeräte beschaffen. Erfreut war der Kreisbrandmeister über die örtliche Krisenplanung bei Stromausfällen. Der stellvertretende Kommandant der Gesamtfeuerwehr Sinsheim und Abteilungskommandant der Hoffenheimer Wehr Alexander Koch konnte 2023 auf 10 gemeinsame Einsätze mit der Zuzenhäuser Wehr zurückblicken. „Auf Zuzenhausen ist immer Verlass. Da kommt immer ein volles Fahrzeug“, war auch Alexander Koch zufrieden. Selbst beim 1250-Jahre-Jubiläum in Hoffenheim habe die Zuzenhäuser Wehr super mitgearbeitet. Im Spätjahr 2024 ist eine gemeinsame Hauptübung beider Wehren geplant. Selbst die Schwachstelle der Zuzenhäuser Feuerwehr scheint bald behoben. Nach Kommandant Carsten Vogt ist der Wasserrohrbruch im Feuerwehrhaus lokalisiert, die Fließen im Umkleideraum der Herren sind entfernt, die Reparaturarbeiten sind angelaufen und die Wehrmänner müssen sich bald nicht mehr in der Fahrzeughalle umziehen.